Sun Flyer 26



Die Sun Flyer 26 ist ein Schwertboot mit einem Innenballast von 600kg profiliertes Edelstahlschwert mit ca. 80kg Gewicht.
Sie wurde bei Antila - Yachts kurz nach der Ausgliederung aus TRIMET gebaut. Konstruiert wurde sie von JACEK DASZKIEWICZ . Ich erwarb sie im Dezember 2006 bei der Firma Hagenah, der auch als Konstrukteur der MAK-Jachten gilt und nannte Sie 'ventus'. Dieser bezog sie über die polnische Exportfirma Sun Yachts unter Leitung von Wojtek Starck. Die Sun Flyer 26 ist eine modifizierte 'Antila 26' mit verstärktem GFK-Massivlaminat auf Isophtalsäureharz-Polyesterbasis im Handauflegeverfahren. Insgesamt sollen es ca. 150 Positionen gewesen sein, um die Yacht dem europäischen Standard anzupassen.


Die CE-Norm verlangt einen Stabilitätsumfang von mind. 120 Grad, was durch den fest in den Rumpf unter der unteren Innenschale einlaminierten Ballast von 600 kg bei herabgelassenem Schwert erreicht wird. Bei 20 Grad hat man 6,6kNm und bei 60-65 Grad mit 11kNm den max. Hebelarm und bei 90 Grad immerhin noch 9kNm. Zertifiziert nach CE-Kategorie B ( Außerhalb von Küstengewässern).
Lt. Handbuch wurde der Rumpf im Handauflegeverfahren auf Polyesterbasis und das Gelcoat aus Isophtalsäureharz gebaut und durch eine Innenschale mit fest einlaminierten Hauptschotten ausgesteift. Das Deck wurde leider nicht, wie im Handbuch beschrieben in GFK-Sandwichbauweise mit PVC-Schaumkern ausgeführt, sondern nur an einigen Punkten in ca. 50cm Abstand verklebt. Weil die Deckenschale später herabhing, habe ich sie selbst mit Epoxidschaum ausgeschäumt. Unter allen Beschlägen wurde das Massivlaminat auf 5 - 10 mm verstärkt. Im Kielbereich habe ich im Ausbruch für das Echolot 15 mm Schichtdicke gemessen. Leider wurden keine separaten Kanäle zum verlegen zusätzlicher Leitungen vorgesehen. TRIMET/Antila garantiert 5 Jahre für eventuell auftretende Osmoseblasen im Unterwasserbereich.

Das Ruderblatt ist vorbalanciert. Der Schwertkasten ist nach Demontage der Tischplatte und den beiden darunter liegenden Piacrylplatten erreichbar. Ein gelegentliches Auswechseln der Taille für das Schwertfall ist von dort aus auch bei herabgelassenem Schwert noch ohne weiteres möglich, wenn die alte Schot gerissen ist. Um das neue Seil einzufädeln, kann man das Schwert mit einem Haken oder einer weiteren Schot hochziehen.

Motorisierung



Anpassung der Elektronik der Fäkalientankanzeige


Das 2008 erworbene Fäkalientankanzeigesystem MT215 zeigte schon in der ersten Saison Mängel, weil die Tankanzeige bereits ab 1/3 Tankinhalt mit dem aufleuchten der 2/3-LED sowie der beiden roten LED's einen vollen Tankinhalt signalisierte. Nach Saisonende baute ich den Geber aus und stellte fest, dass die Edelstahlelektroden mit einem Durchmesser von 3.5 mm fast vollständig zerfressen waren. Ursache war ein Dauerstrom zur Signalisierung des Vollzustandes (ohne Tasterbetätigung), der in dem immerfeuchtem Fäkalientank kaum zu vermeiden ist.


Der Belegungsplan im Original.
Der mit einem schwarzem Ring auf der Steckerleiste gelötete Widerstand ist eine Leiterbrücke (Null-Ohm-Widerstand).

Ich habe ihn im Layout mit Null und einem roten 'x' gekennzeichnet. Er verbindet die VOLL-Elektrode mit der Basis des Transistors über einen Vorwiderstand von 39K. Damit die Elektroden in Zukunft nur noch bei Tastendruck Strom bekommen, habe ich ihn rausgenommen und den 39kOhm-Widerstand, der zur Basis des Transistors führte, an PIN13 des OPV's gelegt. Die 'FULL'-Anzeige mit der rechts liegenden LED wird dadurch wirkungslos!

WC-Tanküberwachungssystem MT215 von CBE



Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Füllstandsanzeige des Fäkalientanks nicht korrekt ist. Verursacht durch fehlende Isolation zwischen den Elektroden und klebengebliebener Dreck sowie unter der Vergussstelle gekrochene Flüssigkeit meldet einen vollen Tank.



Für eine korrekte Füllzustandsanzeige muss der Geber ausgebaut werden und die Elektroden zusätzlich so isoliert werden, dass nur die Spitzen den Zustand melden. Dazu habe ich sie gereinigt, mit eng anliegendem Polyesterschlauch z.B. Hüllen ausgebrannter Knicklichter überzogen und mit Epoxidharz vergossen.





Fockrollanlage



Die Wartung der Fockrollanlage der polnischen Fa.TRIMET erfordert folgendes Material:
Inbusschlüssel 2,5 mm
zwei 10-er Maulschlüssel
Graphitfett


Ich empfehle, die Rolleinrichtung nach der Saison insbesondere nach Salzwasserkontakt vom festen Vorstag zu trennen, um einer weiteren Korrusion durch Elektrolyse vorzubeugen. Dazu ist der Sicherungsring zum unteren Ende des Vorstagseils zu lösen und die zwei Inbusschrauben in der Klampe. Dann kann die Rolleinrichtung abgezogen werden und das Vorstag mit Süßwasser vom Salz befreit werden.

Um den Leichtlauf der Rollanlage zu verbessern, kann die Rolle, die mittels dreier M5-Bolzen verschraubt ist, auseinandergenommen werden. Vorsicht, beim öffnen können 2x25 Kunststoffperlen herausfallen. Sie sind Teil des oberen und unteren Rollenlagers und können gereinigt und mit frischem Fett versorgt werden. Weil das obere Rollenlager stark verschmutzt war, habe ich es vor der anschliessendem Montage durch einem Kunststoffring zwischen Kugeln und Vorstagseil geschützt.





Innenballastsegmente zu je 50kg



Da mittlere Segment zeigt das geöffnete Innenballast-Segment. Der Deckel liegt rechts daneben. Links die bereits entnommenen Kleinteile.




Den verrosteten Kleinschrott habe ich durch Hantelscheiben ersetzt und aus den noch gebrauchsfähigen Eisenteilen passende 10Kg-Blöcke hergestellt, in Polyesterharz vergossen und alle gegen herausfallen gesichert.




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